Vier Wochen lang waren alle gefragt – jetzt präsentiert Hitradio Ö3 die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2025. Insgesamt rund 28.000 Teilnehmer:innen geben aufschlussreiche Einblicke, wie die GenZ in Österreich ihr Leben und die Welt sieht.
Die (Vor-)Urteile über die GenZ sind so zahlreich wie vernichtend: „Alle sind faul, arrogant, ignorant, empfindlich, unmotiviert, schwach, naiv, verwöhnt…!“ Aber wie denken die 16-25-Jährigen wirklich? Wie wollen sie leben? Was ist ihnen wichtig, was nicht? Und: Hat ihr Denken und Handeln Potential für die Lösung der großen Herausforderungen?
Der bereits bei den Ö3-Jugendstudien der vergangenen Jahre deutlich absehbare Trend setzt sich fort und intensiviert sich: Die 16-25-Jährigen bauen ihre eigene Welt – und zwar ganz individuell. Immer deutlicher wird aber auch der Befund, dass sie sich missverstanden, nicht ernstgenommen und nicht gehört fühlen.
Nach Jahren der multiplen Krisenerfahrungen, der Unsicherheiten, der mangelnden Planbarkeit von Bildungs- und Arbeitskarrieren, des Alltags und generell des Lebens denkt und handelt die GenZ verstärkt pragmatisch und vor allem bedürfnisorientiert. Sicherheit und Klarheit fürs eigene Leben stehen weit vorne. In der Ö3-Jugendstudie 2025 zeigt sich erneut, dass da eine durchaus selbstbewusste Generation einfach ihren eigenen Weg geht, abseits von vielen Erwartungshaltungen.
Fähig zur Differenzierung& Teil einer kritschen Gesellschaft
Auch wenn manche Gedanken und Handlungen auf den ersten Blick durchaus widersprüchlich ausfallen: Das zentrale Klischee der „faulen, ängstlichen, verweichlichten … Generation“ wird klar widerlegt. Die GenZ schafft bei viele Themen Positionen, die der ganzen Gesellschaft zu denken geben müssten, hinterfragt durchaus vermeintlich fixe gesellschaftliche Normen – etwa unbedingte Leistungsbereitschaft in der Arbeitswelt zu Lasten anderer Lebensbereiche oder die Tabuisierung psychischer Probleme. Auf der anderen Seite offenbaren sich in vielen gesellschaftlichen Fragen Positionen, die der klischeehaft durchgängig als „woke“ oder „aktivistisch“ klassifizierten GenZ gemeinhin nicht zugerechnet werden. Weniger denn je dominiert bei der jungen Generation ein Schwarz-Weiß-Denken, – sie handelt in vielen Fragen ganz individuell, denkt und handelt anders als erwartet und bricht oft auch Tabus. „ALLE sind…“ oder „ALLE tun…“ oder „ALLE denken…“ gilt jedenfalls weniger denn je.
Die Ergebnisse als Shortlist
..mit ihrem Leben zufrieden sind 86%…
…für 63% ist der Lehrplan in der Schule ist zu voll und weltfremd…
…Finanzbildung als Schulfach wünschen sich 83%…
…Vollzeit arbeiten wollen 80%…
…Künstliche Intelligenz nutzen, wo immer es möglich ist, werden 59%…
…Dating-Apps verwenden 16%…
…67% empfinden Social Media als Zeitfresser, kommen aber nicht los davon…
…Trends wie „Tradwifes“ oder „Alpha- bzw. Sigma Males“ lehnen 81% ab…
…72% haben kein Problem damit, wenn ihnen die Eltern auf Social Media folgen…
…bei der Partner:innenwahl steht „Liebe“ mit 95% an erster Stelle, „Geld“ mit 15% an letzter…
…für 66% sind Kinder Teil eines gelungenen Lebens…
…Pfleger:in zu werden, könnten sich 19% vorstellen…
…dass ein Vater ein Jahr in Babykarenz geht, ist für 83% ganz normal…
…aktuelle Nachrichten sind für 87% wichtig…
…leistbares Wohnen ist für 56% ein Sorgen-Thema…
…58% sagen Nein zum Thema Aufrüsten…
…für Politik interessieren sich 77%…