EU-Gas: Speicheraufbau entspannter

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Industrielles Rohrleitungssystem mit rotem Schutzmantel.

Schwächere Asien-Nachfrage lenkt mehr LNG nach Europa und entlastet die Sommerbefüllung

Mehr Spielraum für Europas Energiemanager

Die Energieversorgung in Europa zeigt sich zum Sommerausklang etwas stabiler als befürchtet. Nach turbulenten Jahren am Gasmarkt ist der Aufbau der Speicher in diesem Jahr weniger angespannt. Grund dafür ist eine schwächere Nachfrage aus Asien, die große Mengen an Flüssiggas (LNG) freisetzt und nach Europa umlenkt. Für die Betreiber der Gasspeicher bedeutet das: mehr Sicherheit bei den Füllständen und geringerer Preisdruck.

Asiens Konsum schwächelt – Europas Speicher profitieren

Traditionell konkurriert Europa mit Ländern wie China, Japan oder Südkorea um LNG-Lieferungen. Doch heuer bleibt die Nachfrage im asiatischen Raum hinter den Erwartungen zurück. Ökonomische Abkühlung und ein stärkerer Fokus auf erneuerbare Energien sorgen dafür, dass weniger LNG-Schiffe Richtung Osten aufbrechen. Europa profitiert direkt: die Versorgungslage entspannt sich, die Speicherstände liegen über dem langjährigen Schnitt.

Signalwirkung für Politik und Industrie

Für die EU ist diese Entwicklung ein willkommenes Signal. Sie erlaubt es, politische Maßnahmen wie die Diversifizierung der Bezugsquellen oder Investitionen in Infrastruktur mit mehr Ruhe umzusetzen. Auch für die Industrie bedeutet der gesunkene Druck eine gewisse Entlastung: Planungssicherheit für den Winter steigt, Energiepreise bleiben vorerst unter Kontrolle.

Nachhaltigkeit bleibt das große Ziel

Doch die positive Momentaufnahme darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gas nur eine Übergangslösung ist. Der Umbau des europäischen Energiesystems bleibt alternativlos. LNG-Importe können helfen, Engpässe zu vermeiden – doch entscheidend wird sein, wie schnell Europa in erneuerbare Energien, Speichertechnologien und Effizienzmaßnahmen investiert.

Quelle: Reuters, 28.08.2025

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