Mit dem Projekt „ViWa2020+“ erforschen Unis unsere Trinkwasserqualität

03.06.2025
Bild: © Wkipedia
Historisches Viadukt über Fluss in grüner Landschaft.

Die stetig wachsende Wiener Bevölkerung braucht mehr und mehr Wasser. Um die Versorgung damit in bester Qualität zu garantieren, will die Stadt mit dem Projekt „ViWa2020+“ zumindest acht Jahre lang gemeinsam mit Universitäten das Trinkwasser erforschen.

Den zu erwartenden Verbrauch der nächsten Tage zu kennen, ist wichtig, um genug Trinkwasser in den Wasserbehältern zu bevorraten. Derzeit passiert dies mit jahrzehntelanger Erfahrung und Expertise der Mitarbeiter der MA 31.

So braucht zum Beispiel Wasser aus der steirischen Kläfferquelle 36 Stunden, bis es Haushalte in Wien erreicht. Der Verbrauch hängt auch von Faktoren wie Außentemperatur, Dauer einer Hitzeperiode oder davon ab, ob Ferienzeit ist. Auch das Wetter mit Starkregen oder Dürre kann die Verfügbarkeit beeinflussen.

Über Aquädukte fließt Wiener Trinkwasser von der Steiermark in die Stadt.

All diese Faktoren und mehr unter einen Hut bringen soll die Forschungskooperation von Wiener Wasser (MA31) mit dem Interuniversitären Kooperationszentrum Wasser und Gesundheit (ICC Water&Health). Moderne Methoden zur Messung und Vorhersage der Wasserqualität werden erforscht. Eine Rolle dabei spielt auch die Künstliche Intelligenz (KI).

Vom Regentropfen bis zum Wasserhahn

Die Leiter des Projekts Andreas Farnleitner und Alfred Paul Blaschke von der TU Wien erklären:

“Die Forschung umfasst dabei das gesamte System vom Regentropfen bis zum Wasserhahn, Globale Veränderungen, die die Ressourcen und die Qualität beeinflussen können, sowie technologische Entwicklungen und Änderungen der rechtlichen Anforderungen fließen in die Beobachtungen mit ein”

Trinkwasser für Wien fließt in Sammelbehälter, bevor es verteilt wird

Unterirdischer Kanal mit Gedenktafel an der Wand

(c) Wkipedia

Moderne Analyse- und Vorhersagemethoden sollen helfen, die mikrobiologische und chemische Wasserqualität besser zu verstehen und vorherzusagen. Wissenschaft und Forschung würden auf höchstem Niveau zusammenarbeiten, wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden sollen als betriebliche Basis für ein modernes, ressourcenorientiertes Management von morgen etabliert werden.

Summe vieler Forschungsprojekte

der Chef von Wiener Wasser, Paul Hellmeier meint:

“Viele einzelne Forschungsprojekte werden für die interuniversitäre Kooperation für ViWa2020+ zusammengefasst. Gemeinsam sollen sie dazu beitragen, die Versorgung Wiens mit Trinkwasser, auf den bestmöglichen Wissensgrundlagen und Technologien aufzubauen. Eine wesentliche Erkenntnis der Kooperation ist die Nutzung eines geeigneten KI-Modells, das kurzfristig die verfügbare Wassermenge und Wasserqualität der einzelnen Quellen prognostizieren kann.”

In Wien gibt es rund 1.600 öffentliche Trinkwasserbrunnen.

Nahaufnahme Trinkbrunnen mit fließendem Wasser.

(c) Pixabay jasongillman

Das Vorhersage-Modell soll Wiener Wasser vor allem bei der schnellen Entscheidungsfindung helfen. KI-basierte Tools sollen die Stadt Wien in Zukunft dabei unterstützen, je nach lokalem Wetterereignis im Quellgebiet die besten Quellen zum besten Zeitpunkt zu nutzen. Durch Langzeitdaten aus dem Quellgebiet wird das KI-Modell trainiert, um das Quellmanagement von Wiener Wasser auch kurzfristig mit präzisen Prognosen zur Wasserqualität zu unterstützen.

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