Ozonloch 2024 deutlich geschrumpft- was sind die Folgen?

16.09.2025
Bild: © Marcel Strauß auf Unsplash
Wolkiger Himmel, sanfte Lila- und Blautöne, beruhigend

Der neue WMO-Bericht zeigt: Trotz natürlicher Schwankungen kehrt die Ozonschicht zurück – mit einem Impact für unsere Gesundheit, die Umwelt und das globale Klima.

Warum schrumpft das Ozonloch?

Nach dem aktuellen WMO Ozone Bulletin war das Ozonloch über der Antarktis im Jahr 2024 kleiner als in den Jahren zuvor. Verantwortlich dafür sind vor allem die jahrzehntelangen Maßnahmen gegen ozonschädigende Stoffe sowie begünstigende atmosphärische Bedingungen.
Das Wiener Übereinkommen und das Montreal-Protokoll haben entscheidend dazu beigetragen, dass Fluorchlor- und andere halogenbasierte Ozonzerstörer wie FCKW, die früher in Spraydosen, Kühlschränken, Klimaanlagen und Feuerlöschschaum weit verbreitet waren, drastisch reduziert wurden.

Wer steht hinter den Erkenntnissen?

Ganz wesentlich für die wissenschaftliche Untermauerung ist der Scientific Assessment of Ozone Depletion, ein Vierjahres-Berichtszyklus der WMO und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).

Besonders erwähnt werden in dieser neuesten WMO Veröffentlichung:

  • Matt Tully, Vorsitzender der WMO Scientific Advisory Group on Ozone and Solar UV Radiation, der betont hat, dass trotz positiver Entwicklung weiter „systematische Überwachung“ notwendig sei.
  • Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Dr. Birgit Hassler, Projektleiterin für Kapitel 3 über globale Ozondistributionen, und Juniorprof. Dr. Hella Garny, verantwortlich für Kapitel 4 über Wechselwirkungen zwischen Ozon und Klima, haben in früheren Assessment-Berichten maßgeblich mitgewirkt.

Wissenschaftler wie Mario J. Molina und F. Sherwood Rowland haben in den 1970er Jahren grundlegend gezeigt, wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe die Ozonschicht zerstören – Arbeiten, die später mit dem Montreal-Protokoll adressiert wurden.

Ausblick: Wann ist die Ozonschicht wieder wie früher?

Gemäß WMO ist die Ozonschicht auf einem klaren Pfad der Erholung. Es wird erwartet, dass sie über weiten Teilen der Erde bis etwa Mitte des 21. Jahrhunderts wieder das Niveau der 1980er Jahre erreichen wird. Für die Antarktis wird das vollständige „Schließen“ des Ozonlochs auf Mitte der 2060er Jahre prognostiziert.

Welche Rolle spielen natürliche Faktoren?

Während der langfristige Trend auf Heilung zeigt, macht der Bericht auch darauf aufmerksam, dass natürliche Einflüsse die jährlichen Schwankungen verstärken. Wetterphänomene, Sonnenaktivität und andere atmosphärische Prozesse beeinflussen, wie stark und wie schnell sich das Ozonloch in bestimmten Jahren verkleinert oder ausdehnt.

Der Impact für Gesundheit, Umwelt und Politik

Die Erholung der Ozonschicht bringt mehrere positive Effekte:

  • Verminderte UV-B-Strahlung senkt Risiko für Hautkrebs, Augenprobleme und beeinträchtigtes Immunsystem.
  • Ökosysteme, besonders in Polarregionen und Hochgebirgen, profitieren massiv durch weniger ultraviolette Belastung.
  • Das Montreal-Protokoll ist somit ein “best case” globaler Umweltpolitik; es zeigt, wie wissenschaftlich gestützte internationale Zusammenarbeit Wirkung entfalten kann.

Quellenangabe:
World Meteorological Organization (WMO): WMO Ozone Bulletin 2024 – recovery of ozone layer driven by science, Press Release, 16. September 2025. World Meteorological Organization+1
Wikipedia: Artikel „Montreal Protocol“ sowie „Scientific Assessment of Ozone Depletion“. Wikipedia+2Ozone Secretariat+2
ORF: „Das Ozonloch schrumpft weiter“, science.ORF.at, 16.09.2025. science.ORF.at

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