Wie sozial ist das AMS?

Ein Resümee aus eigener Erfahrung

Ich bin mir sicher jeder kann sich nur all zu gut an die letzten 2 Jahre erinnern,

Lockdowns, viele Stunden allein in der Wohnung, Homeoffice, Kurzarbeit und wenn man zu den unglücklichen gezählt hat, auch noch die „Arbeitslose“.

Es wird jedem klar sein, dass sich die Gastronomie und Corona nicht alt zu gut vertragen haben. Keine Kunden, kein Geschäft und ohne Gäste kann der Koch nicht kochen und der Kellner kann nicht kellnern.

Also habe ich mich wie so viele Tausende andere, am ersten Tag beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldet.

Schier endlos wartete ich am Hörer, bis dann doch noch eine Leitung für mich am anderen Ende frei wurde. Nach einem kurzen Gespräch war alles erledigt, ein paar Tage warten und ich hatte alle nötigen Unterlagen im Postkasten. Alles ausfüllen und wieder zurücksenden, ganz einfach.

Nach ein paar Wochen bekam ich eine E-Mail, wo geschrieben stand, dass ich mich zu einem Orientierungsgespräch melden sollte. Schnell entpuppte sich dies, dann doch eher als ein Kurs, für ausbildungslose Jugendliche die, bis dahin noch praktisch keine Arbeitserfahrung hatten und keine wirkliche Aussicht auf einen Arbeitsplatz.

Obwohl ich die Schule abgeschlossen hatte, eine Ausbildung als Barkeeper abgelegt haben und von der WKO die Ausbildung zum Restaurantfachmann in meinen Händen hielt, dazu  auch noch die fixe Zusage, dass ich nach dem Lockdown wieder in die Arbeit eintreten kann, was alles leider nichts half.

Gesetzestreu wie ich bin, trat ich den Kurs, inwiefern die Weiterbildung aber weiterhelfen sollte, erschloss sich mir, auch nach den ersten Tagen noch nicht so ganz.

Es ging in den ersten Wochen darum, wie schreibe ich einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben, wie soll meine Zukunft ausschauen, beziehungsweise wo sehe ich mich in ein paar Jahren. Ob die Kursleiter daran wirklich interessiert waren den Leuten zu helfen, wage ich schwer zu bezweifeln.

Diesen Prozeduren konnte ich entrinnen, gottseidank durften die Wirte zwischenzeitlich wieder aufsperren und ich stand wieder “am Tablett”

Neue Pause, alte Probleme

1,5 Jahre harte Arbeit später, entschloss mich dazu der Gastronomie den Rücken zu kehren und im kreativen Bereich Fuß zu fassen, was ich ja auch anscheinend geschafft habe, da ihr ja gerade diesen Artikel lest.

Ich meldete mich arbeitslos und wurden den AMS für Jugendliche unter 25 zugeteilt.

Ich bekam eine Informationsgespräch zugeteilt, wo ich mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben erscheinen sollte. Leider konnte ich den Termin nicht wahrnehmen, da dieser auf mein E-AMS Konto zugesendet wurde, jedoch ohne Zugangsdaten, da wird das Ganze ein bisschen schwierig.

Kurz darauf kam auch schon der Brief, dass ich vom Arbeitsamt abgemeldet wurde, da sie davon ausgingen, dass ich bereits einen Job gefunden habe. Hatte ich auch schon und deshalb, machte ich mich mit meiner Jobzusage auf den Weg nach Meidling um dieses Missverständnis aufzuklären, Arbeitsbeginn war erst nämlich in einem Monat.

Geht doch !

Dort war ich äußerst positiv überrascht, wie modern und einfach alles ablief. E-Card in den Automaten, Ticket ziehen wo alles Notwendige oben stand und dann warten, bis man aufgerufen wurde. Nach zwei kurzen Gesprächen mit zwei äußerst freundlichen Damen, was ich auch nicht zynisch meine, war alles geklärt und ich musste keinen Kurs und weitere Schulungen mehr besuchen.

Nach diesen insgesamt 3 Monaten beim AMS, muss ich sagen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden war, bis auf das eine Monat in einem Kurs, welcher für mich eigentlich gar keinen Sinn ergab. Es wirkt ein bisschen so, als würden ds AMS die Leute einfach dorthin schicken, damit sie nach Außen die Arbeitslosen Quote drücken können, denn in Kurs stehende werden nicht als Arbeitslose betitelt.

Mein unwissender Lösungsansatz

Natürlich ist die Arbeit am AMS sehr schwer, da viele tatsächlich schon als Stammkunden bezeichnet werden können. Was man dort an Desinteresse, Ignoranz und Arbeitsunwilligkeit sieht, ist wirklich schockierend und wenn dann die Motivation der Mitarbeiter des AMS in den Keller geht oder jemand mal die Nerven für kurze Zeit über Bord wirft ist das auch komplett nachzuvollziehen und verständlich, denn sie sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen.

Es wäre aber allen geholfen, wenn nicht jeder gleichbehandelt wird. Bemüht sich ein(e)Kund*in einen Job zu finden, soll man dabei auch wirklich Unterstützung bekommen.

Im Gegenzug dazu, sollten aber Arbeitsverweigerer nicht Ihre Zeit dort „absitzen“, damit sie nachher wieder eine Ruhe haben. Jobs, die Jeder machen kann, sind ja schnell gefunden.

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