Betreute Arbeitskräfteüberlassung und ihre Gewinner

FAB ProWork feiert 20 Jahre Geschützte Arbeit in Betrieben – Vom kleinen EU-Projekt zum oberösterreichischen Leitbetrieb

Heute arbeiten bei FAB ProWork 262 Menschen mit Beeinträchtigung über gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung in über 150 oberösterreichischen Betrieben – Tendenz steigend. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte 2003 mit einem kleinen EU-Projekt, das „Supported Employment“ hieß. Damals wie heute lassen sich Unternehmen auf diese besondere Zusammenarbeit ein und sind überzeugt von dem erprobten oberösterreichischen Modell der Arbeitsbegleitung. Am 10. Mai feierte die Geschützte Arbeit in Betrieben gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft im Stadlerhof in Wilhering das 20-jährige Jubiläum.

In Linz begann´s, ein Weg zu heute 250.000 Leistungsstunden

Die Beteiligung der Personen aus den über 150 Betrieben war groß und die Begeisterung für die Sache noch größer. Mehr als 350 Gäste kamen am 10. Mai zur Jubiläumsfeier von FAB ProWork. Mit dabei waren neben LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer zahlreiche Partner*innen und Mentor*innen aus den Betrieben, Bedarfskoordinator*innen des Landes OÖ und die FAB-Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung. In den Ansprachen wurde von allen Redner*innen hervorgehoben, dass man um Arbeit und geregelte Beschäftigungen nicht herumkommt, wenn es um wirksame Inklusion in unserem Land gehen soll.

Zu Beginn gab es nur die Standorte Linz und Ried im Innkreis, wo bis 2012 über das EU-Projekt Supported Employment 50 Menschen mit Beeinträchtigung eine Arbeit in Betrieben der Region fanden. Jetzt verteilen sich die 262 Personen auf über 150 Unternehmen in ganz Oberösterreich und 42 FAB-Arbeitsbegleiter*innen sind dazu im Einsatz.

20 Jahre Geschützte Arbeit bei FAB bedeuten 20 erfolgreiche Jahre, in denen die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in Oberösterreich aktiv vorangetrieben wurde. Einer Arbeit nachgehen zu können, stiftet Sinn und gibt Struktur und Halt, darum wollen wir noch mehr Unternehmen dafür begeistern, Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance und Arbeitsplatz zu geben. Oberösterreich ist ein starker Standort mit einem umso stärkeren sozialen Netz – wo, wenn nicht bei uns, sollen Menschen mit Beeinträchtigungen ein fixer Teil unserer Gesellschaft sein. Ich danke allen Mitarbeiter*innen und Beteiligten, die sich tagtäglich in den Dienst gelebter Solidarität in unserem Bundesland stellen.

Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer

Gemeinsam mit den regionalen Unternehmen findet man passende Arbeitsplätze für die neuen Mitarbeiter*innen sowie engagierte Mentor*innen direkt im Betrieb. Manchmal braucht es zu Beginn etwas Zeit, um Fähigkeiten und versteckte Talente zu entdecken, Arbeitsschritte und Arbeitsplätze zu entwickeln, Vorurteile abzubauen und eine gemeinsame Sprache zu finden. Aber es lohnt sich für alle Beteiligten aus unterschiedlichen Gründen. Pro Jahr arbeiten unsere Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung insgesamt 250.000 Leistungsstunden. Es wird in Voll- oder Teilzeit gearbeitet und pro Person sind es im Durchschnitt 1.000 Stunden pro Jahr.

Arbeitskräftemangel kann durch FabPro Work abgefedert werden

Ing. Peter Stockhammer, Betriebsleiter von FAB ProWork Geschütze Arbeit in Betrieben und Mann der ersten Stunde freut sich über den Erfolg seiner Abteilung: „Derzeit profitieren wir vom Arbeitskräftemangel und es gibt mehr Anfragen von Firmen denn je. Wir sehen, dass sich unsere betreute Arbeitskräfteüberlassung sozial und auch wirtschaftlich rechnet. Nicht selten werden unsere Mitarbeiter*innen Teil der Firmenfamilien und manchmal auch fix übernommen.

Chancengleichheit seit 2008 gesetzlich verankert

Geschäftsführerin von FAB, sagt: Das 20. Jubiläum der Geschützte Arbeit in Betrieben ist ein Indikator dafür, dass Inklusion für die oberösterreichische Sozialpolitik einen dauerhaft hohen Stellenwert hat. Das ist großartig und gleichzeitig einzigartig, denn in der Form gibt es das nur in Oberösterreich. Meine Held*innen sind hier insbesondere die Verantwortlichen in den Betrieben, die Mentor*innen und natürlich unsere Arbeitsbegleiter*innen, die sich regelhaft gut abstimmen und für unsere Mitarbeiter*innen da sind. Sie machen es möglich, dass 262 Menschen mit Beeinträchtigung einen guten Arbeitsplatz haben und sich sichtlich wohl fühlen.mie.“

Mag.a Silvia Kunz, Geschäftsführerin von FAB

Mag. Günther Dachs, FAB ProWork Geschäftsfeldleiter, betont: Der Wert der Arbeit steht bei uns im Mittelpunkt. Unsere Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung erhalten kein Taschengeld, sondern werden laut Lohnschema des Landes OÖ entlohnt. Sie sind somit vollversichert und erwerben auch einen Pensionsanspruch. Das macht einen großen Unterschied. Es handelt sich um ein sinnvolles Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung und diese sind mit Begeisterung bei der Sache. Es freut mich, dass wir als FAB ProWork hier so einen wichtigen Beitrag leisten. Ich sehe die Zukunft der Geschützten Arbeit in Betrieben sehr positiv – sie stellt neben der Geschützten Arbeit in unseren acht Werken eine wesentliche Form der Teilhabe in unserem Bundesland dar!

Die Mentoren der Firma Domico waren gemeinsam mit ihrem Kollegen von FAB bei der Jubiläumsfeier dabei.

Was heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Oö Soziallandschaft ist, wurde 2008 vom Land OÖ im Oö Chancengleichheitsgesetz verankert. Gemeinsam mit den Arbeitsplätzen in den Werken in Linz, Wels, Braunau, Ried im Innkreis, Vöcklabruck und Steyr erhalten damit bei FAB ProWork insgesamt 592 Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung einen für sie passenden Arbeitsplatz plus individueller Förderung durch Sozialarbeit und Personalentwicklung.

Nähere Informationen zu FAB ProWork erhalten Sie auf der Webseite: www.prowork.at

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