Nicht nur schreiben macht uns Spaß, wir lesen auch gerne und freuen uns immer über Leserbriefe! War einer unserer Artikel besonders anregend und Sie haben für uns einen Leserbrief in petto? Oder wollen Sie selbst ein Thema eröffnen? Wir sind ein Blog, der von der Community lebt und freuen uns auf Sie! Schreiben Sie Themen, die zur ESG-Welt passen und tun Sie das, wofür die Freiheit steht: Meinung zu beziehen. Je besser und sachlich das passiert, um so mehr passt es zu uns “Forerunners”. Bitte akzeptieren Sie, dass wir nur reale Personen und Namen veröffentlichen.
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Lesen Sie hier bald Ihren Beitrag, sein Sie Forerunner oder Autor*in für eine Stunde:
Mehr Platz für Handicaps
Von Forerunner Karl Werglitz aus Trofaiach
09. Dezember 2022
Betreff: Menschen mit Behinderung besser verstehen
Ich arbeite selbst im Behinderten-Bereich und leide noch dazu einer Sehschwäche. Vorweg muss ich sagen, dass man sich in Österreich, besonders in größeren Städten, immer mehr bemüht, Menschen mit Behinderungen den Alltag zu erleichtern. Aber ein anderer Faktor macht es uns dennoch immer schwieriger…
Denn der moderne Alltag hat sich rasant entwickelt. Für Menschen ohne Beeinträchtigung mag das möglicherweise gar nicht so auffällig sein, aber uns ist etwa die Digitalisierung eine riesengroße Herausforderung. Sie müssen sich vorstellen, dass es manchmal nur Kleinigkeiten sind, die einem das Leben sehr erschweren. QR-Codes bedeuten in vielen Bereichen einen Fortschritt, für Sehbeeinträchtigte sind sie aber ein Albtraum. Denn ich kann etwa kein Smartphone nutzen, was für manche wohl nur schwer vorstellbar ist. Man fühlt sich da immer mehr ausgeschlossen, wenngleich mir selbst bewusst ist, dass es teilweise kaum Alternativen gibt. Ich würde mir nur wünschen, dass der technische Fortschritt auch mehr auf uns schaut und nicht immer nur auf die Menschen, die nicht mit Handicaps kämpfen müssen.
Ich versorge mich selbst
Von Forerunner Erika K.
06. Dezember 2022
Betreff: Mit Permakultur will ich meinen Beitrag leisten
Schon vor zwei, drei Jahren habe ich mich dazu entschieden, mit dem wenigen Gesparten ein kleines Grundstück zu kaufen. Bewohnt darf das nicht werden, aber ich darf es nutzen. Und das war auch mein Plan. Weil ich gerade zu Corona-Beginn nicht verstanden habe, warum viele Menschen Klopapier und Dosennahrung horten, ohne an die Zukunft zu denken.
Meine Überlegung war, wie kann ich einerseits den Planeten nicht allzu sehr ausbeuten und selbst auf der sicheren Seite sein, wenn die Zeiten schwieriger werden. Also habe ich mich in der Permakultur eingelesen. Die Mutter meines Ex-Mannes hat mich auf die Idee gebracht. Das hier zu erklären, wäre zu lange. Aber es geht darum, den Boden nicht auszubeuten, Pflanzen nicht übermäßig zu kultivieren. Nicht von Schädlingen zu sprechen, sondern auf die Nützlinge zu setzen. Die Symbiosen zwischen Pflanzen zu nutzen und selbst einen vernünftigen Ertrag zu haben. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich im Sommer und bis spät in den Herbst sehr gut ohne jeglichen zugekauften Gemüse oder Obst auskomme. Und im Winter habe ich noch viel Eingemachtes davon. Jedes Jahr entwickle ich mich mit meinem Garten weiter und ich bin dabei wirklich glücklich.
Mehr als nur ein Feigenblatt?
Von Forerunner Gerald (Name der Redaktion bekannt)
06. Dezember 2022
Betreff: ESG muss wirklich gelebt werden!
Vorweg: Ich find es spitze, dass es euch als Plattform jetzt gibt, ich wünsch euch viel Kraft für die kommenden Jahre. Mein Thema: ESG muss mehr als ein Feigenblatt sein. Ich kämpfe dafür in meiner Firma, fühle mich aber oft nicht ernstgenommen. Ich arbeite jetzt seit knapp 30 Jahren in einer großen Lebensmittel-Firma in Wien, den Namen will ich hier nicht nennen, aber viele können es sich vielleicht denken.
ESG ist auch bei uns angekommen. Spät aber doch. Da ich auch seit mehreren Jahren Betriebsrat bin, bekomme ich neue Dinge in der Firma sehr schnell mit. Und bei uns hab ich das Gefühl, das es meistens nur wie ein Feigenblatt ist, wenn im ESG-Bereich etwas gemacht wird. Wenn Mitarbeiter etwa Fortbildungen machen dürfen, sind ihre Abteilungsleiter stinksauer, weil sie ihnen im Arbeitsalltag fehlen und die Chefs drüber nicht dafür sorgen, dass ausreichend Arbeitskräfte vorhanden sind. Oder: In unserer Betriebskantine gibt es weiterhin Fleisch. Das verstehe ich einfach nicht, dafür werden dann mit den Mitarbeitern Bäume gepflanzt. Der Weg ist also noch lange, aber danke, dass ihr diesen Themen jetzt mehr Gehör verschafft!
Aus Sandra wurde Sandro – Gut so!
Von Forerunner Lydia Weiß
04. Dezember 2022
Betreff: Schreibt mehr über Queer-Themen im Job
Bei mir im Job hatte ich ein großartiges Erlebnis. Eine Arbeitskollegin von mir hat sich über viele Wochen immer mehr verändert. Und eines Tages hat sie ein Mail an alle (!) Mitarbeiter im Haus geschrieben, dass sie ab jetzt nicht mehr Sandra genannt werden will, sondern Sandro und als Mann anzusprechen ist. Was für Reaktionen hättet ihr euch erwartet? Im ersten Moment habe ich schon geschluckt, aber ich mag ihn sehr gerne und hab ihn gleich darauf angesprochen.
Er war zuerst verlegen, hat mir dann aber alles erklärt und das er sich jetzt endlich glücklich und angekommen fühlt. Die Reaktionen waren zu 100 Prozent positiv und das nun seit Monaten. Er ist nicht einmal blöd angequatscht worden und ich finde das sollte erwähnt werden. Wir sind eine super Firma, dass ist mir vorher gar nicht so bewusst gewesen. Auch die Vorgesetzen von ihm haben mega reagiert, wie Profis. Ihr solltet auch mehr über diese Themen schreiben, denn sie sind Realität. Immer mehr Menschen sind frei genug, sich zu transformieren, wenn es ihr Bedürfnis ist und das gehört unterstützt!